Aus unserer aktuellen Beratungspraxis: Die 7 Tage-Dienstwoche muss weg!

Früher war man sich einig: Lieber lange Dienstwochen und dafür möglichst langes Blockfrei. Doch das hat sich geändert. Über 60 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer möchten eine kürzere Dienstwoche. Das ergab eine Umfrage unter bundesweit 7.000 Kolleginnen und Kollegen im Rahmen unseres Projekts enoplan des Koblenzer Forums.

Der Grund: Die Fahrtätigkeit ist immer anstrengender geworden, nach sechs bis sieben Tagen „am Stück“ ist man platt. Da nütze dann auch kein Doppel- und Dreifachfrei mehr, wie uns viele Fahrerinnen und Fahrer im persönlichen Gespräch berichten. Sie wünschen sich mehr Belastungswechsel, notfalls auch mal einzelfreie Tage dazwischen.

Ein klarer Arbeitsauftrag der Belegschaft eines großen Nahverkehrsunternehmens an Unternehmensleitung und Betriebsrat bei der Weiterentwicklung einer Betriebsvereinbarung zur entlastungsorientierten Dienstplangestaltung lautete daher auch: Die 7-Tage-Dienstwoche muss weg!

Üblich in diesem Betrieb waren bislang bis zu 7 Arbeitstage und danach 2-3 freie Tage. Nach zahlreichen Analyseschritten und Berechnungen der Personalverfügbarkeit an den einzelnen Wochentagen haben wir mit den Beteiligten zwei Turnusvarianten für die Dienstreihenfolge entwickelt. Jeder kann zwischen den beiden Varianten auswählen:

  • Entlastungs-Turnus mit 4-2-4-2-5-2.
  • Blockfrei-Turnus mit 6-2-6-3

Das wurde dann in eine neue Betriebsvereinbarung gegossen und soll nach zwei Jahren Praxiserfahrung gemeinsam ausgewertet werden.  Thomas Wunder